Für jemanden, der direkt an der Ostsee geboren ist, liegt die Liebe zur Seefahrt nah und die Begeisterung, Boote zu konstruieren, kann da schon in die Wiege gelegt sein. Jedenfalls, wenn man Böbs heißt.
Die Familientradition begründet hat anno 1905 Hans Böbs, als er sich entschloss, das Bootsbauerhandwerk zu erlernen. Seine Lehrzeit verbrachte er bei Johannes Schlichting in Travemünde und vertiefte sein Wissen dann in Hamburg, in der Schweiz und in Frankreich.
Zurück in seinem Heimatort Travemünde, gründete er am 1. November 1912 die „Hans Böbs Yacht- und Bootswerft“. Die ersten Kunden waren Fischer aus Travemünde, Schlutup und Gothmund, die mit Reparaturen und Neubauten von Kuttern für erste Aufträge sorgten.
Kontinuität und Erfahrung
auf Kurs
Nach der erfolgreichen Gründungsphase hat die Böbs-Werft auch stürmische Zeiten überstanden. Durch beide Weltkriege und die jeweils folgenden Wirtschaftskrisen hindurch, dazu von einem verheerenden Großbrand betroffen, manövrierte Hans Böbs sein Unternehmen sicher durch die Jahrzehnte.
Ab 1936 stand ihm sein Sohn und heutiger Seniorchef Heinrich A. Böbs dabei mehr und mehr zur Seite, um 1968 das Ruder ganz zu übernehmen und das heutige Profil der Böbs-Werft dann entscheidend zu prägen.
Mit unternehmerischem Gespür hatte Heinrich A. Böbs die Zeichen der Zeit erkannt und Ende der 60er Jahre die Bootsneubau-Aktivitäten der Werft zurückgefahren. Dafür setzte er verstärkt darauf, das Leistungsangebot für die Berufsschifffahrt, vor allem aber für die private Freizeitschifffahrt auszubauen.
Durch zukunftsweisende Investitionen in neue Werft- und Hafenanlagen sowie die kontinuierliche Erweiterung vorhandener Kapazitäten gab er der Böbs-Werft eine andere Ausrichtung. Das Unternehmen wandelte sich von einem traditionell handwerklich orientierten Bootsbaubetrieb zu einer modern ausgestatteten Yachtwerft mit breitem Leistungsspektrum. Bei diesen Entscheidungen unterstützte ihn seit 1980 zunehmend sein Sohn Heinrich R. Böbs.
Alles Klar Schiff
für die Zukunft
1991 übernahm Heinrich R. Böbs, Bootsbaumeister und Diplom-Kaufmann, die Führung des Unternehmens. Und wieder zeigte sich, dass die Familie Böbs es versteht, das Profil der Werft an zukünftigen Erfordernissen auszurichten. Zum Beispiel wurde 1995 eine der modernsten Lackierhallen an der Ostsee in Betrieb genommen.
Hinzu kamen umfangreiche Investitionen: zur Erneuerung der Kaianlage, zur Rationalisierung des Boots-Transportsystems sowie in die Vergrößerung von Hallenflächen und in mitarbeiterfreundliche Büro- und Sozialräume. Auch dank dieser Maßnahmen ist das Unternehmen bestens aufgestellt für eine solide, erfolgreiche Zukunft.
Dabei hat sich das Profil der Werft, die komplette Leistungspalette für Yachten, für Fahrzeuge der gewerblichen Wirtschaft und für Behördenfahrzeuge anzubieten und mit guter und kompetenter Handwerksarbeit die Kunden zu überzeugen, seit der Gründung nicht verändert. Und die nächste Böbs-Generation macht sich längst schon fit für die kommenden Aufgaben.